Dass Dyskalkulie nicht zwangsläufig zu einem zurückgezogenen Leben als Versager führen muss, beweisen berühmte Persönlichkeiten aus der Geschichte. Sicherlich ist es heute schwer zu bestimmen, dass jemand tatsächlich an Rechenschwäche litt. Diese schulische Entwicklungsstörung wurde immerhin erst Ende des 20. Jahrhunderts offiziell beschrieben. Doch lassen sich in Biografien bestimmte Anhaltspunkte finden, die ziemlich sicher auf eine solche Störung hinweisen.
Benjamin Franklin
Er gehört zu den Gründervätern der Vereinigten Staaten. Zu seiner Lebenszeit im 18. Jahrhundert in den USA kam der schulischen Laufbahn noch eine ganz andere Bedeutung zu als heute. Dennoch schickte sein Vater ihn im Alter von 8 Jahren auf eine Lateinschule in Boston. Die genauen Gründe sind nicht belegt, doch für ein Jahr nahm er seinen Sohn von dieser Schule und meldete ihn bei einer anderen Schule an. In dieser lag dar Schwerpunkt auf Arithmetik.
Es wird nun vermutet, dass Benjamin Franklin unter dem litt, was wir heute als Dyskalkulie bezeichnen. Durch eine gezielte Förderung im Bereich der Mengenlehre konnte er seine Defizite aufarbeiten. So wurde ihm sogar eine Karriere als Naturwissenschaftler und Erfinder geebnet. Gleichzeitig bewies er Talent im schriftstellerischen Bereich und arbeitete sowohl als Drucker als auch als Verleger. Bekannt bis heute ist er jedoch für seine politischen Errungenschaften. Er war am Entwurf der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung und der ersten Verfassung beteiligt.
Thomas Edison
Dieser Mann ist vor allem wegen seiner Erfindungen und Entwicklungen im Bereich der Elektrotechnik und Elektrizität bekannt geworden. Er lebte von 1847 bis 1931 in den USA. Als sein großer Verdienst gilt die Mithilfe bei der Elektrifizierung amerikanischer Städte und die Entwicklung eines kompletten elektrischen Systems von der Stromerzeugung bis hin zum Stromkonsum. Es scheint verwunderlich, dass eine Person mit Rechenschwäche zu solch herausragenden Ingenieursleistungen fähig war. Doch ist es nicht allzu selten, dass gerade Kinder mit Dyskalkulie ein besonderes Talent besitzen. Außerdem wurde Edison lange von seiner Mutter im Einzelunterricht gefördert.