Die Inhalte einer Dyskalkulie-Therapie sind exakt auf die Bedürfnisse des jeweiligen Kindes abgestimmt. Es handelt sich immer um eine pädagogisch-psychologische Lerntherapie im Einzelsetting. Nur so kann der Therapeut das Kind genau an der Stelle abholen, an der es gerade steht.
Rahmendaten einer Therapie
Statistische Erhebungen kommen zu dem Schluss, dass in Deutschland zwischen 3 und 7 % der Kinder von einer Dyskalkulie betroffen sind. Dabei sind es häufiger Mädchen die darunter leiden als Jungen. Im Rahmen einer Therapie werden mit großer Sicherheit Fortschritte erzielt, wobei ein frühes Erkennen und Behandeln der Rechenschwäche essenziell sind. Im besten Fall kommen die Kinder bereits vor der Grundschule zum Therapeuten. Die Dauer einer Therapie lässt sich schwer bestimmen. Von einem Jahr geht man mindestens aus. Manchmal bleibt die Betreuung über die gesamt Schulzeit hinweg bestehen.
Spielerische Herangehensweise
Es ist wichtig, die Kinder auf Augenhöhe an die Welt der Zahlen und Mengen heranzuführen. Dies erfolgt am besten im Rahmen von kleinen Spielen. Leichte Aufgaben, die sie bewältigen können, sorgen für Motivation. Kindgerechtes Material mit Bildern und Figuren weckt die Begeisterung für das therapeutische Arbeiten. Am Ende ist es jedem Therapeuten selbst überlassen, wie er das jeweilige Kind behandelt. Wichtig ist nur, dass er sich stets in dem Schwierigkeitsgrad bewegt, in dem das Kind zwar Probleme hat, aber dennoch hin und wieder alleine auf die richtige Lösung kommt.
Weitere Maßnahmen
Begleitend zur Behandlung der Rechenschwäche stehen auch andere psychologische Faktoren im Fokus. Gerade wenn Kinder bereits in der Schule sind und dort schlechte Zensuren gesammelt haben, ist eine begleitende Psychotherapie ratsam. In ihrem Rahmen werden Ängste und Depressionen abgebaut. Die Kinder haben durch das ständige Versagen oft große Prüfungsängste und kaum Selbstvertrauen. Dem gilt es entgegenzuwirken. Im Rahmen von verhaltenstherapeutischen Maßnahmen lernen die Kinder, mit ihrem Problem konstruktiv umzugehen. Dabei ist auch der Einbezug der Eltern und Lehrkräfte äußerst wichtig. Nur wenn diese die Rechenschwäche verstehen und einschätzen können, werden sie kontraproduktives Verhalten gegenüber dem Kind abstellen.