Im Zeitalter des Internets gibt es kaum noch etwas, wofür man sich wirklich aus dem Haus bewegen muss. Selbst ärztliche Diagnosen können inzwischen teilweise in Videokonferenzen am Computerbildschirm gestellt werden. So findet man auch zahlreiche Seiten, die einem mit wenigen Tests eine Rechenschwäche diagnostizieren möchten. Andere Seiten bieten Erklärungen rund um die schulische Entwicklungsstörung an oder wollen mit einem Online-Training am Bildschirm helfen.
Die Diagnose gehört in Fachhände
Auch wenn manche Webseiten es versprechen mögen, eine Dyskalkulie können diese nie mit Sicherheit feststellen. Die dargebotenen Aufgaben mögen einen Hinweis in die eine oder andere Richtung geben, doch der Weisheit letzter Schluss sind sie in keinem Fall. Selbst ein ausgebildeter Dyskalkulie-Therapeut kann die Diagnose nicht nur an einigen Aufgaben festmachen. Es gehören ebenso eine sorgfältige Beobachtung des Kindes als auch das Gespräch mit Lehrern und Eltern dazu.
Online-Hilfe bei der Therapie
Da die Dyskalkulie bei jedem Kind anders ausgeprägt ist, kann ein pauschales Lernprogramm nur in seltenen Fällen für Fortschritte sorgen. Üblicherweise wählt der Therapeut gezielt Aufgaben aus, die genau an den Fähigkeitsgrenzen des Kindes ansetzen. Da es in manchen Gegenden fast unmöglich ist, einen ausgebildeten Therapeuten zu finden, kann das Internet die Therapie dennoch erleichtern. So müssen die Eltern ihr Kind nicht wöchentlich in eine weit entfernte Praxis bringen, sondern können manche Sitzungen auch via Online-Telefonie mit Video abhalten. Auch schadet es nicht, wenn das Kind an einem Lernportal Gefallen findet, es dort Aufgaben rechnen zu lassen. Jede Übung ist gut. Nur als alleinige Maßnahme ist es nicht zu empfehlen.
Hintergrundwissen im Netz
Wenn Eltern bemerken, dass bei ihrem Kind ein Problem vorliegen könnte, versuchen sie herauszufinden, wie eine geeignete Hilfe aussehen kann. Im Netz gibt es viele gute Seiten, die einiges an Informationsmaterial zur Dyskalkulie und der Therapie bereithalten. Eltern bekommen eine erste Idee davon, ob ihr Kind tatsächlich betroffen sein könnte und wo sie Hilfe finden.